Luftdichtheitsmessung mit der Blower Door
Bei der Terminierung einer Blower Door Messung unterscheidet man primär 2 Meßmethoden und damit auch Zeitpunkte.
1. Die baubegleitende Qualitätssicherungsmessung
2. Die Schlussmessung (z.B. für die KfW-Anforderung)
Eine baubegleitende Qualitätssicherungsmessung wird zumeist bei fehlender bzw. unverspachtelter Deckenverkleidung durchgeführt. In diesem Bauzustand werden vorhandene Leckagen (primär in der Ebene der Dampfbremse) geortet und können mit relativ geringem Aufwand während der Messung abgedichtet werden – und diese Abklebungen werden auch sofort kontrolliert.
Dies sichert sowohl dem Bauherren als auch dem ausführenden Gewerk eine optimierte Luftdichtheit, sei es für die Dampfbremse, die Fensteranschlüsse oder z.B. für Durchdringungen.
Eine Überprüfung der Luftdichtheit findet als sog. Schlussmessung zumeist nach Fertigstellung des Gebäudes im Nutzungszustand statt und erfüllt damit das Kriterium der KfW-Bank für eine Blower Door Messung. Bei bestandenem Test wird ein Zertifikat ausgestellt.
Das neue GEG ist seit dem 01.11.2020 in Kraft.
Es fordert eine deutliche Reduzierung des Primärenergieverbrauches im Baubereich. Dies soll vorrangig durch moderne Anlagentechnik, hochwertige Dämmung und eine luftdichte Gebäudehülle erreicht werden.
Bei der Durchführung der Messung wird ein elektrisch betriebenes Gebläse mit flexiblem Rahmen (Minneapolis Blower Door) in den Rahmen einer Außentür oder eines Fensters eingespannt. Mit dem Gebläse wird ein Unter- bzw. Überdruck im Gebäude erzeugt. Es wird die Luftmenge bestimmt, die bei verschiedenen Druckdifferenzen zwischen innen und außen durch die Leckagen der Gebäudehülle strömt.
Die gezielte Leckagesuche erfolgt bei einem Unterdruck von 50 Pascal. Der Unterdruck bewirkt, das Luft durch die undichten Stellen im Gebäude nach innen gesogen wird. Auf Wunsch können diese Leckagen während der Messung abgedichtet und so eine Optimierung durchgeführt werden.
Diese Leckagen werden mit Hilfe eines Thermoanemometers bzw. per Thermografie (sofern möglich) aufgespürt, von uns beurteilt und fotografisch erfaßt. Vor Ort werden mit dem Auftraggeber/Handwerker Maßnahmen zur Beseitigung und zukünftigen Vermeidung dieser Leckagen besprochen.